Chancen und Risiken von Social Media

 Social Media

Chancen und Risiken von Social Media

Warum Social Media für Tierärzte?

Durchschnittlich verbringt jeder von uns drei Stunden im Internet, davon wird ein Drittel der Zeit für Social Media genutzt. Für die Meisten gehört es zur Morgen- und Abendroutine, die neuesten Beiträge zu checken. Es ist mittlerweile so selbstverständlich, dass sich 38 Prozent der Deutschen nicht mehr vorstellen können, ohne Social Media zu leben.

Social Media in Deutschland – Zahlen und Fakten:

•    90 Prozent der Befragten sind in sozialen Medien vertreten
•    98 Prozent der unter 30-Jährigen nutzen soziale Medien
•    Im Durchschnitt ist jeder befragte Deutsche bei drei sozialen Netzwerken angemeldet

Welche Chancen bietet Social Media für die Tierarztpraxis?


Das Wichtigste vorab: Wer heutzutage erfolgreich Kunden im Internet gewinnen möchte, braucht in erster Linie eine professionelle und aussagekräftige Homepage. Darüber hinaus können Social-Media-Aktivitäten die Kundengewinnung und Kundenbindung unterstützen.

Mit einem Social-Media-Account können Tierärzte die Bekanntheit ihrer Praxis steigern, sie werden für ihre Kunden auch von Zuhause aus nahbar und zeigen Transparenz. Wer seinen Kunden solche vertrauensfördernden Faktoren entgegen bringt, bekommt wiederum Loyalität zurück. Durch Kommentare, Likes und Shares ihrer Fans können Tierärzte mehr potenzielle Kunden erreichen und ihre Bekanntheit steigern. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, auch mit geringem Budget regionale und zielgruppenspezifische Werbung zu machen.

Zudem können praktizierende Veterinäre mithilfe von Social Media ihre Leistungen und Angebote stärker hervorheben. Sie können zeigen, was sie können und was sie haben – am einfachsten funktioniert das anhand von Fällen aus dem Praxisalltag. So kann ein Tierarzt etwa eine ganze Geschichte erzählen, z. B. mit einem häufigen Beispiel, wie dem Flohbefall: Welche Symptome zeigt das Tier? Wie können Flöhe nachgewiesen werden? Wie soll die Umgebungsbehandlung erfolgen?

Wer auf Social-Media-Kanälen aktiv werden möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass er für alle Bilder, die er verwenden möchte sowohl von Praxispersonal, Tierhaltern oder deren Tieren eine schriftliche Einverständniserklärung benötigt.
Tierärzte sollten sich als Fachmann/-frau und erste Anlaufstelle für offene Fragen präsentieren. Wichtig ist außerdem auf den Plattformen im Dialog zu bleiben, denn dafür wurden sie gemacht.

Der Ärger über Dr. Google ist unter Tierärzten weit verbreitet. Auch hier lassen sich Social Media und die praxiseigene Homepage bestens nutzen, um genau jene Informationen zu verbreiten, welche die Tierarztpraxis vertritt. Wichtig ist dabei stets den Mehrwert für den Kunden im Blick zu haben. Für die wichtigsten Fragen und Themen der Kunden gibt es keine besseren Experten als die Tierärzte selbst. Zu den Kernthemen von Tierbesitzern zählen sicherlich besonders Impfungen, Kastrationen und Ernährung.

Social Media – darauf sollten Tierärzte achten!


Die große Angst vor negativen Online-Bewertungen und Shitstorms hat auch Tierärzte erreicht. Immer wieder geraten Tierärzte ins Kreuzfeuer von aufgebrachten Kunden, die sich im Internet Luft verschaffen. Leider sind die Möglichkeiten, diese Situation zu bändigen, sehr eingeschränkt. In sozialen Netzwerken haben Tierärzte selbst die Möglichkeit zu entscheiden, ob ihre Praxis bewertet werden kann und wer ihre Beiträge kommentieren darf. Diese Entscheidung – ob man Bewertungen auf Facebook zulassen will oder nicht, sollte daher von Anfang an getroffen werden, denn nach der ersten abgegebenen Bewertung lässt sich diese Funktion nicht mehr abwählen.

Ob man in einen Shitstorm gerät, kann man leider nicht vorhersagen. Dennoch lässt sich mit etwas Sensibilität und Feingefühl abwägen, ob der Beitrag, den man gerade posten möchte, ein Risiko enthält:

•    Vorab sollte die Überlegung stehen, welche Kommentare zum Thema kommen könnten
•    Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema und der Optik des geplanten Postings ist wichtig
•    Bei Bildern auch auf die Umgebung achten: Was sieht man im Hintergrund?
•    Nur eigene Fotos verwenden!
•    Bei Informationen stets sachlich bleiben
•    Gründlich überlegen, ob man andere Beiträge wirklich unter dem eigenen Namen geteilt und dadurch verbreitet wissen möchte.
•    Regelmäßig (mindestens 2 bis 3mal täglich) Kommentare und Reaktionen auf die eigenen Beiträge überprüfen!

Fazit:

Social Media bietet für die Tierarztpraxis viele (Marketing-) Vorteile. Mit wenig Budget lassen sich viele bestehende Kunden und potenziell neue Kunden erreichen. Trotzdem sollte man der Tatsache ins Auge sehen, dass Social Media kein Selbstläufer ist. Es bedarf viel Ausdauer, Kreativität, Zeit und personelle Ressourcen, um Inhalte zu erstellen und diese zu verwalten. Wer diese nicht langfristig zur Verfügung stellen kann, verzichtet besser auf eine halbherzige Betätigung in den sozialen Medien. In jedem Fall lohnt sich jedoch die Investition in eine gute Homepage mit relevanten Informationen für Kunden.


Autorin:
Katharina Kalinin, Online-Marketing und Social-Media-Managerin, vetproduction GmbH

Datum:
05.02.2020

Quellen:
B2B-Online-Marketing und Social Media: R.Kreutzer, A.Rumler, B. Wille-Baumkauf (2020)
Follow me! Erfolgreiches Social Media Marketing mit Facebook, Instagram, Pinterest und Co: A. Grabs, K. Bannour, E. Vogl (2018)
https://blog.globalwebindex.com/chart-of-the-day/social-media-captures-30-of-online-time/  (2017)
https://allfacebook.de/zahlen_fakten/offiziell-facebook-nutzerzahlen-deutschland (2019)
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Jeder-Dritte-kann-sich-ein-Leben-ohne-Social-Media-nicht-mehr-vorstellen.html (2018)

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