Lebererkrankungen beim Hund

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Lebererkrankungen beim Hund

Lebererkrankungen (Hepatopathien) beim Hund können eine Vielzahl von Ursachen haben. Diese reichen von Infektionen (Viren, Bakterien, Parasiten) über Intoxikationen bis hin zu diätetischen und immunologischen Auslösern. Manche Hepatopathien betreffen das Stoffwechselorgan primär, aber auch sekundäre Funktionsstörungen, aufgrund einer anderen Grunderkrankung, können zu Beeinträchtigungen der Leberfunktion führen. Eine frühzeitige Therapie von Lebererkrankungen ist essenziell, um das Organ in seinem besonderen Regenerationsvermögen zu unterstützen.

 

Beim Hund können akute oder chronische Lebererkrankungen auftreten. Oft sind die Leberzellen jedoch nicht alle gleichermaßen geschädigt, sodass die gesunden Organbereiche ihre Aufgabe noch weitestgehend erfüllen. Daher verlaufen Hepatopathien beim Hund nicht selten unbemerkt und ohne deutliche Klinik. Hinweisende Symptome entstehen hingegen meist erst, wenn ausgedehnte Bereiche der Leber geschädigt sind. Dennoch ist eine Regeneration auch bei bestehender Leberinsuffizienz, von der Dreiviertel des Leberparenchyms betroffen ist – zumindest potenziell – möglich. Ist das Gewebe hingegen infolge einer Schädigung fibrosiert und in eine Leberzirrhose übergegangen, ist der Zustand nicht reversibel.

 

Lebererkrankungen beim Hund erkennen

Eine bestehende Lebererkrankung wird aufgrund der fehlenden oder recht unspezifischen Klinik leicht übersehen. Hinzu kommt, dass eine Abgrenzung primärer und sekundärer Ursachen schwierig sein kann, da primäre Lebererkrankungen andere Organsysteme beeinträchtigen und in zahlreiche Stoffwechselprozesse eingreifen. Umgekehrt können auch Störungen, die primär in anderen Organen ihren Ursprung haben, etwa im Gastrointestinaltrakt, im zweiten Schritt auch auf die Leber übergreifen (reaktive Hepatitis). Die wichtigsten Symptome von Hepatopathien beim Hund sind:

 

  • Apathie
  • Appetitlosigkeit
  • Vomitus
  • Diarrhoe
  • Polydipsie
  • Polyurie
  • Gewichtsverlust
  • Schwäche
  • Geringere Belastbarkeit
  • Aszites
  • Ggf. neurologische Symptome wie Ataxie, Krampfanfälle
  • Ikterus
  • Auffallend heller Kot
  • Verlangsamte Blutgerinnung
  • Selten abdominaler Schmerz

 

Labordiagnostisch können zudem folgende Veränderungen auffallen:

  • Erhöhung der Leberenzymspiegel ALT, AST, GLDH bei Schädigung der Hepatozyten, wobei ALT besonders empfindlich und leberspezifisch ist
  • Bei Beeinträchtigung des biliären Systems: Erhöhung von AP und Gallensäuren sowie GGT
  • Erniedrigte Blutspiegel von Albumin, Harnstoff, Glukose, Cholesterin und Fibrinogen aufgrund einer beeinträchtigten Syntheseleistung der Hepatozyten
  • Erhöhter Ammoniakspiegel im Blut aufgrund der verringerten metabolischen Leistung

 

Lebererkrankungen beim Hund behandeln

Grundsätzlich richtet sich die Therapie nach der Ursache der Lebererkrankung (primäre oder sekundäre Ursachen). Bei akuten Hepatopathien gilt es, den schädigenden Faktor (z. B. Infektion, Parasiten, Intoxikation) auszuschalten und den Hund in der Akutsituation zunächst bestmöglich zu stabilisieren. Im nächsten Schritt, wie auch bei chronischen Hepatopathien, sollten Maßnahmen erfolgen, welche zu einer Entlastung der Leber führen und ihre Regeneration unterstützen.

Betroffene Hunde sollten möglichst viel Ruhe haben, bei Tieren, die unter einer Medikation stehen, sollte überdacht werden, welche Arzneimittel gegebenenfalls abgesetzt werden können.

Patienten, die aufgrund von Durchfall und Erbrechen dehydriert sind, gilt es durch entsprechende Infusionslösungen (NaCl) zu rehydrieren, unter Umständen ist auch die Gabe von Glukoselösungen hilfreich.

 

Verschiedenen Präparate eignen sich zur Unterstützung der Leberregeneration. Der aus Mariendistel gewonnene Extrakt Silibinin konnte in Untersuchungen einen hepatoprotektiven Effekt gegenüber verschiedenen Toxinen zeigen. Offenbar gelingt dies über einer Stabilisation der Zellmembran und indirekt über eine Stimulation der Proteinsynthese. Manche Präparate enthalten zudem gallentreibende und die Fettverdauung fördernde Inhaltsstoffe der Artischocke sowie verschiedene B-Vitamine.

Eine wichtige Rolle spielt zudem auch die Ernährung von Hunden mit Lebererkrankungen. Diese sollte besonders hochwertiges und leicht verdauliches Protein enthalten und – vor allem bei bestehenden gastrointestinalen Störungen – auch im Fettgehalt reduziert sein.

 

Weitere Therapiemaßnahmen richten sich auf die jeweilige Ursache der Lebererkrankung.

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